Mit der Inselbücherei erscheint bereits seit 1912 eine der schönsten Buchreihen Deutschlands. Nun ist mit dem Band 1412 mal wieder ein besonderer Schatz erschienen.
Das romanische Café in Berlin, unweit der Gedächtniskirche, war in der Weimarer Republik der Treffpunkt der Intellektuellen und Künstler. Brigitte Landes hat Texte berühmter Besucher und Besucherinnen des romanischen Cafés zusammengetragen und in diesem wunderbaren Band veröffentlicht. So finden sich darin zum Beispiel Texte von Joseph Roth, Else Lasker-Schüler, Erich Kästner und Mascha Kaléko. Dadurch wird die Atmosphäre des Cafés greifbar, ich habe mich mittenrein versetzt gefühlt. Imponiert hat mir der Text von Wolf Koeppen. Dieser Text umfasst fünf Seiten, die nur aus einem einzigen Satz bestehen und trotzdem ist dieser Satz lesbar.
Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten verlor das romanische Café seine Bedeutung als Künstlertreffpunkt. Viele der Gäste mussten untertauchen oder fliehen. Bei einem Bombenangriff im Jahr 1943 wurde das Gebäude zerstört und das romanische Café war somit endgültig Geschichte. In diesem Buch aber lebt es weiter.